HAND IN HAND
Spenden Sie Leben

Melisa                   Miraç  

Mirac hat am 3. Oktober 2002 das Licht der Welt erblickt; nur 43cm groß – auffällig klein aber mit großer Neugierde und großen Augen betrachtete er interessiert die Umgebung. Auffällig war, dass er weder geweint noch gequengelt hat – ganz im Gegenteil schien er sehr bewusst seine Umwelt zu inspizieren, seit dem bin ich (die Tante väterlicherseits) ein Fan von ihm, er zog mich mit seinen bewusst wirkenden und durchstechenden Blicken in seinen Bann wovon ich seither nicht loskommen kann.
Die Freude über den Wonneproppen währte nicht lange – denn kaum ist er zu Hause gewesen, wurde er krank, etliche Krankenhausbesuche, unzählige Arztbesuche und Untersuchungen und Strapazen  folgten ohne eine bestimmte Diagnose. Bis letztendlich ein Verdacht erstmals ausgesprochen und nach einer Knochenmarkpunktion definitiv diagnostiziert wurde.
„Schwere chronische Neutropenie“ hieß diese Krankheit, bis dahin hatten wir keine Vorstellung überhaupt von der Existenz einer solchen Krankheit; wir wurden aufgeklärt.  
Diese Krankheit ist eine sehr seltene Krankheit des Blutbildenden Systems, ein Immundefekt wobei die Produktion der Neutrophile – der Granulozyten, eine bestimmte Art der weißen Blutkörperchen nicht funktioniert. Bekanntlich sind die weißen Blutkörperchen für die Körperabwehr zuständig, wenn diese fehlen ist der Körper schutzlos gegenüber bakteriellen und viralen Infektionen. Diese können tödlich enden, wenn der Patient nicht täglich eine Spritze zur die Stimulierung der Bildung der Neutrophile bekommen würde. Wären die Kinder vor 1980 geboren, so teilte man uns noch mit, hätten sie kaum eine Überlebenschance, wir haben also so zu sagen „Glück im Unglück“, dass sie geboren sind nach dem dieses Medikament erforscht und entwickelt wurde.
Mirac hat sämtliche Strapazen mit einer nahe zu unheimlichen Tapferkeit und mit einem kindlich naiven und doch so bewusst wirkenden Lächeln über sich ergehen lassen; er hat mit schweren Hautinfektionen, Atemwegs- und anderen Infektionen kämpfen müssen und hat dabei von seinem  Lächeln nichts eingebüßt, wir und die Ärzte hatten zeitweise mit unseren Gewissen kämpfen müssen, wenn wir ihn leiden aber dennoch lachen sahen.
Nun hat diese Hormonspritze, wie jedes andere Medikament auch, bei längerer Anwendung, Nebenwirkungen, unter anderem die Entwicklung einer Leukämie. Letztes Jahr hatte eine Knochenmarkpunktion  eine Degeneration des Blutbildenden Systems gezeigt, so dass die Entscheidung gefallen ist, dass die Kinder transplantiert werden müssen, bevor sie eine Leukämie entwickeln.
Melisa war unsere Hoffnungsträgerin, denn da in der Familie beider Elternteile diese Krankheit nicht bekannt war, könnte es sein dass Mirac durch Zufall - ein Spiel des Schicksals?! - krank wurde, so dass die Vorstellung eines gesunden Geschwisterkindes, dass womöglich auch als Spender für das Erstgeborene in Frage kommen könnte nicht abwegig erschien. Leider – leider, hat uns jedoch das Schicksal eines anderen belehrt und auch Melisa kam mit derselben Krankheit wie ihr Brüderchen am 25. April 2005 zur Welt. Und wäre sie nicht krank gewesen, hätte sie ihrem Bruder als Spenderin das Leben retten können, denn beide Kinder haben die selben Merkmale des Blutes, d. h. findet sich ein geeigneter Spender, so wird er beiden Kindern eine Chance auf ein neues Leben geben können – „Zwei auf einen Schlag“ retten…
Da die Krankheit bei Melisa vorher bekannt war, hat sie nicht viele Strapazen über sich  ergehen lassen müssen, auch hat man dann gleich nach der Diagnose prophylaktisch vorgebeugt, so dass sie auch weniger krank wurde.
Beide Kinder warten nun auf ihren Lebensretter....

www.melisa-mirac.de